Trendsport - Hula-Hoop

Beyonce und Michelle Obama sind schon voll im Hula-Hoop Fieber - was hat das Ganze denn nun auf sich?

Der Reifen aus der Kindheit liefert Schlagzeilen wie

• „Mit Schwung abnehmen“
• „Effektiver als Joggen“
• „Mit Spaß zur schlanken Taille“
• „-4cm Hüftumfang nach 3 Wochen“

Das klingt alles fast zu schön, um wahr zu sein. Deshalb haben wir uns diesen Trend für Dich genauer angesehen und natürlich selbst getestet. Funktioniert es wirklich, einfach ein paar Minuten mit den Hüften zu kreisen und dabei viele Kalorien zu verbrennen?

Die erste Frage ist: Welche Muskelgruppen werden eigentlich trainiert? Wer schon einmal selbst ge-hooped hat, hat sicherlich schnell festgestellt, dass der Reifen ohne Körperspannung gleich wieder auf dem Boden landet. Das Training mit dem Hula-Hoop stärkt vor allem die Körpermitte, Bauchmuskeln (auch seitliche Bauchmuskeln) und Rücken (insbesondere Rückenstrecker) und zusätzlich auch Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur. Es werden Ausdauer, Koordination und Gleichgewicht trainiert. Das Gewebe wird besser durchblutet und dadurch straffer, zudem wird der Beckenboden gestärkt.

Die University of Wisconsin hat den Kalorienverbrauch beim Hula-Hooping untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass durchschnittlich 7 Kalorien pro Minute verbrannt werden, was ungefähr 210 Kalorien pro 30 Minuten entspricht. Dies ist in etwa vergleichbar mit dem Kalorienverbrauch von 30 Minuten Gehen. Beim Joggen verbrennt man durchschnittlich 350 Kalorien in 30 Minuten.

Der Hula-Hoop ist also nicht ideal, um ein großes Kaloriendefizit zum Abnehmen zu erzeugen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass 30 Minuten Training mit dem Reifen nur für Fortgeschrittene machbar ist. Ebenso ist es kein Geheimnis mehr, dass es nicht möglich ist, an einer bestimmten Körperstelle durch Training „gezielt“ Fett abzubauen.

Dennoch belegen mehrere Selbsttests von Frauen in den sozialen Medien, dass der Hüft- und Taillenumfang auch bei kurzen, regelmäßigen Trainingseinheiten, schrumpfen kann.

Wenn Du noch nie mit Hula-Hoop trainiert hast, empfehle ich Dir einen Reifen mit ca. 90 cm Durchmesser und einem Gewicht von 500 - 1.200 g. Hochwertige Reifen haben meist einen Edelstahlkern mit Schaumstoffeinlage und können in mehrere Einzelteile zerlegt werden, was sie leicht zum Verstauen und Transportieren macht. Für den Beginn würde ich Massagenoppen, Reifen mit Wellen oder schwerere Reifen in Ruhe lassen, da sie die Gefahr von Prellungen und Schmerzen erhöhen. Dein Körper muss sich zuerst an Hooping gewöhnen, bevor Du die fancy Varianten ausprobierst.

Aller Anfang ist schwer. Wie bei allen Sportarten gibt es Naturtalente, die den Reifen gleich mehrere Minuten am Stück drehen können und die anderen 99 %, die mehrere Versuche benötigen, um eine Umdrehung zu schaffen. Lass Dich davon nicht entmutigen! Übung macht den Meister - dies gilt auch für Hula Hooping.

1. Stell die Füße mit einem hüftbreiten Abstand zueinander auf dem Boden auf. Auch ist es möglich, einen Fuß etwas weiter vorne abzustellen.
2. Nun wird der Reifen mit den Händen am unteren Rücken angelegt und dann mit gleichmäßigen Vor- und Zurückbewegungen der Hüfte oben gehalten.

Anfangs wirken die Bewegungen oft verkrampft - keine Sorge, früher oder später hast Du den Dreh raus. Profis können den Reifen mit nur sehr kleinen Bewegungen im Schwung halten, also versuche, gezielt mit den Bewegungen zu spielen und auch mal die Richtung zu ändern.

Vorteile:

• Es funktioniert immer und fast überall.
• Bei regelmäßigem Training kann der Bauch gestrafft und der Bauchumfang reduziert werden.
• Der Reifen kann auch für andere Fitnessübungen verwendet werden.

Nachteile:

• Nach den ersten Hula-Hoop-Workouts kann es zu Blutergüssen oder Schmerzen im Unterleib kommen, da sich Dein Körper an den Massageeffekt gewöhnen muss.
• Hula-Hoop-Workouts verbrennen wenig Kalorien.

Ein paar Minuten Hula-Hoop Training mit guter Musik lassen sich problemlos in den Alltag integrieren - egal, ob nach dem Walken oder Joggen, abends vor dem Fernseher oder zwischendurch im Homeoffice.
Ob Du mit dem Hula-Hoop einen bestimmten Trainingseffekt erzielen oder einfach nur zum Spaß die Hüften kreisen lassen möchtest, eines ist sicher: Für einen Hula-Hoop ist man nie zu jung oder zu alt!